Der Vorwurf der Anti-Missionare:
In Lukas 24,46-47 berichtet uns Lukas, daß Jesus am dritten Tage auferstand:
„So steht’s geschrieben, daß Christus leiden wird und auferstehen von den Toten am dritten Tage; und daß gepredigt wird in seinem Namen Buße zur Vergebung der Sünden unter allen Völkern. Fangt an in Jerusalem.“
Paulus schrieb in 1.Korinther 15,4:
„… und daß er begraben worden ist; und daß er auferstanden ist am dritten Tage nach der Schrift.“
Aber die hebräische Schrift sagt uns etwas ganz anderes. Hosea 5,15 beschreibt die Szene und erklärt die Lage sehr deutlich:
„Ich (Gott) will wieder an meinen Ort gehen, bis sie ihre Schuld erkennen und mein Angesicht suchen; wenn’s ihnen übel ergeht, so werden sie mich suchen.“
Hosea erklärt in Vers 15, daß Gott eine klare Botschaft an Israel durch Seine Propheten sandte: Ihr habt gehört und doch verweigert, Buße zu tun, darum hat Mein Angebot für euch die Todesstrafe zur Folge. Wie könnte ich euch rechtfertigen nach einer solchen Herausforderung?“ Dann sagt Hosea in Kapitel 6,1-2:
„Kommt, wir wollen wieder zum HERRN; denn er hat uns zerrissen, er wird uns auch heilen. Er hat uns geschlagen, er wird uns auch verbinden. Er macht uns lebendig nach zwei Tagen, er wird uns am dritten Tage aufrichten, daß wir vor ihm leben werden.“
Wir bezieht sich hier natürlich auf das Volk Israel.
HaDavars Antwort:
Der Anti-Missionar hat völlig recht.
Wir sind keinen Augenblick der Meinung, Paulus oder Lukas haben an Hosea 2,6 gedacht, wenn sie schrieben: „und Jesus wurde begraben und stand am dritten Tage wieder auf nach der Schrift.“ Die Stelle bei Hosea bezieht sich nicht auf Jeschuas (Jesus) Auferstehung am dritten Tage. Dies ist ein Beispiel für ein „Strohmann“-Argument. Was ist das? Ein „Strohmann“-Argument ist ein Argument, das absichtlich aufgestellt wird, um dann leicht widerlegt oder ad absurdum geführt zu werden. Statt dessen verweisen Paulus und Lukas auf das Buch Jona 1,15 -2,11. Da wird Jona ins Wasser geworfen, befindet sich im Bauch eines großen Fisches drei Tage und drei Nächte, wurde wieder auferweckt und dann ausgespien. Er hatte ein ähnliches Erlebnis wie das, welches Jeschua hatte. Das ist ein Beispiel von wörtlicher Prophetie und typischer Erfüllung (Rémes).
Jona ist ein Typus. Das Wort „Typus“ wird allgemein verwendet,um auf die Ähnlichkeit zwischen etwas Gegenwärtigem und etwas Zukünftigem hinzuweisen. Dabei ist das Zukünftige der „Antitypus“. Im Kapitel 1 des Jonabuches finden wir das, worauf sich Paulus und Lukas mit „geschrieben … nach der Schrift“ beziehen. In Jona 2,1 lesen wir:
„Aber der HERR ließ einen großen Fisch kommen, Jona zu verschlingen. Und Jona war im Leibe des Fisches drei Tage und drei Nächte.“
Paulus und Lukas verwenden Jona auf diese Weise, weil Jeschua diesen Vers genau so in Matth. 12,40 benützte:
„Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches war, so wird der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Schoß der Erde sein.“
Dazu hören Sie auf Jeschuas Worte aus Lukas 11,30:
„Denn wie Jona ein Zeichen war für die Leute von Ninive, so wird es auch der Menschensohn sein für dieses Geschlecht.“
Das Zeichen, auf das Jeschua Bezug nimmt, ist das Zeichen der Auferstehung. Der auferstandene Jona war ein Zeichen für die Niniviter. Der auferstandene Jesus war ein Zeichen für Israel. Zusammenfassend war Paulus auf der richtigen Fährte, wenn er bemerkte „nach der Schrift“. Der Einwand verfehlt das Ziel, denn er begründet sich auf dem falschen Bibelvers. Wir sollten unsere Richtung dahin einschlagen, was die Brith Chadaschah (das Neue Testament) zu sagen hat über den „dreitten Tag“. Die Brith Chadaschah verweist und an Jona und nicht an Hosea.